Clostridium difficile ist ein Bakterium, das zur normalen Darmflora des Menschen gehört. Es kommt bei ca. 3 Prozent aller Gesunden vor. Besonders häufig kann Clostridium difficile bei Krankenhauspatienten nachgewiesen werden.
In der inaktiven Sporenform ist es für den Menschen völlig ungefährlich. Durch die Behandlung mit Antibiotika kann es aber passieren, dass es zu einer schlagartigen Vermehrung des Bakterium Clostridium difficile kommt, weil der Rest der Darmflora vollständig durch Antibiotika geschädigt wird (Clostridium difficile aber nicht). Die Vermehrung des Bakteriums bewirkt, dass Toxine (schädliche Stoffe, Gifte) ausgeschieden werden, die die Darmflora schädigen. Lebensbedrohlich, blutige Durchfälle sind die Folge. Man spricht auch von einer Pseudomembranösen Colitis.
Die Pseudomembranöse Colitis ist also keine Infektionskrankheit, sondern eine Folge einer Antibiotikabehandlung und anschließender Vermehrung der Toxine des Bakterium Clostridium difficile. Unverzüglich muss die Antibiotika-Therapie wieder ausgesetzt werden und der Flüssigkeitsverlust ausgeglichen werden Mit anderen Antibiotika versucht man wieder eine normale Darmflora herzustellen.
In den USA ist es nun gehäuft zu tödlichen Vorfällen gekommen. Dies wurde in zwei Studien untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass Fluorochinolone (eine spezielle Antibiotikagruppe) zunehmend keine Wirkung auf Clostridium difficile haben und dadurch eine Pseudomembranöse Colitis ausgelöst werden kann. Weiter wurde festgestellt, dass die Komplikationsrate um das Vierfache gestiegen ist. Besonders gefährdet sind ältere Patieten über 65 Jahre. Es scheint also zu einer Veränderung des Bakterium gekommen zu sein. Auffallend ist, dass Clostridium difficile auch außerhalb der Klinik gehäuft aufgetreten ist und auch bei Menschen mit geringem Risiko schwere Erkrankungen auslösen kann.
Bei schweren Durchfallerkrankungen während einer Antibiotikatherapie sollte man immer auch an die Möglichkeit dieser Infektion denken.