Archiv der Kategorie: Gehirn und Nerven

Gedächtnisleistung durch Düfte verbessern

Die Hirnforscher Jan Born und Björn Rasch von der Universität Lübeck haben einen interessanten Zusammenhang zwischen Lernleistung und Düfte herstellen können. In einem Versuch umnebelten sie Freiwillige mit Rosenduft und ließen diese dabei bestimmte Aufgaben erlernen. Die These: Offenbar wird das Erlebte am Tag nachts während des Tiefschlafes immer wieder aufgerufen und dadurch in das Langzeitgedächtnis überführt.

In der Nacht wurden die Versuchspersonen während der Tiefschlafphase erneut mit Rosenduft konfrontiert. Die Erinnerung an Rosenduft sollte das Gehirn dazu animieren, das Gelernte im Gehirn abzurufen. Am Tag darauf erinnerten sich die Personen wesentlich besser an das Gelernte verglichen mit Versuchsteilnehmern, die nachts dem Rosenduft nicht ausgesetzt wurden.

Durch den Einsatz von Düften können aber nur bestimmte Lernleistungen verbessert werden, unter anderem das räumliche Lernen. Möglicherweise lässt sich der Einsatz von Düften künftig als Lernhilfe in Schulen einsetzen, z. B. während des Mittagsschlafes in Ganztagschulen. Somit könnte routinemäßig die Gedächtnisleistung durch Düfte verbessert werden.

Quelle: Science, Bd. 315, S. 1426

Alzheimer / Demenz mit Bluttest erkennen

In den nächsten fünf Jahren erwartet man blutbasierte Tests zur Früherkennung von Demenzen, z.B. Morbus Alzheimer. Bereits heute gibt es Verfahren, die bereits Jahre bevor eine Demenz auftritt Hinweise darauf geben. Dabei wird der Liquor (Hirnflüssigkeit) untersucht. In Studien werden derzeit blutbasierte Tests geprüft und es gibt Hinweise, dass sie ähnlich zuverlässig sind wie Liquor basierte Testverfahren.

Eine Früherkennung kommt bestimmten Patienten zugute. Durch gezielte Therapiemaßnahmen (Sportprogramme, Kognitionstraining, spezielle Ernährung) kann der Ausbruch der Erkrankung verzögert werden.

Alzheimer-Impfung – Pillen der Zukunft 4.Teil

Alzheimer ist eine fortschreitende Demenz-Erkrankung des Gehirns, die hauptsächlich alte Menschen betrifft. Sie fängt mit Vergesslichkeit an und endet mit Verlust des Verstandes.

Forscher arbeiten an einer Alzheimer-Impfung, eine Substanz, die den Ausbruch von Alzheimer verhindert soll. Die erste Studie zeigte zu viele Nebenwirkungen, aber eine zweite Studie steht bevor. Sollte diese erfolgreich sein, könnte es in 10-15 Jahren diese Impfung geben.

Akupunktur als Kassenleistung nur bei Rücken- und Knieschmerzen

Der Gemeinsame Bundesausschuss entschied, dass Akupunktur künftig nur bei Rücken- und Knieschmerzen von den Kassen bezahlt werden soll. Kopfschmerz- und Migränepatienten müssen künftig Akupunktur-Behandlungen selbst bezahlen. Die Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses stößt bei Verbraucherverbänden auf herbe Kritik. Ärzte, die Akupunktur-Behandlungen abrechnen wollen, müssen künftig zusätzlich zur Akupunktur-Ausbildung auch eine schmerztherapeutische Ausbildung nachweisen.

Akupunktur als Kassenleistung nur bei Rücken- und Knieschmerzen

Multiple Sklerose: Ist eine Infektion mit Epstein-Barr-Virus die Ursache?

Eine Studie stützt die Hypothese, dass die Ursache der Multiplen Sklerose (zweithäufigste neurologische Erkrankung junger Erwachsener), eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus sein könnte oder zumindest die Folge einer solchen Infektion. Das Epstein-Barr-Virus verursacht unter anderem das Pfeiffersche Drüsenfieber. In dieser Studie wurden Blutproben aus den Jahren 1965 bis 1974 untersucht. Bei inzwischen an Multiple Sklerose erkrankten Personen konnte man schon damals im Blut eine erhöhte Konzentration an Antikörper gegen das Epstein-Barr-Virus feststellen. Das ist nicht die erste Studie, die einen Zusammenhang zwischen Multiple Sklerose und dem Epstein-Barr-Virus vermuten lässt.

Eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus erfolgt in der Regel in jungen Jahren und könnte auslösender Faktor der Multiplen Sklerose sein.

Weitere Informationen zur Studie: Infektion mit Epstein-Barr-Virus als Ursache der Multiplen Sklerose?

Informationen über Multiple Sklerose.
Informationen über Epstein-Barr-Virus.