Archiv der Kategorie: Psyche

Rauchen führt zu Depression

Raucher haben ein höheres Risiko an einer Depression zu erkranken. Im Rahmen einer Studie wurden 8556 Raucher und Nichtraucher auf ihr Depressionsrisiko untersucht und verglichen. Das Ergebnis: Das Risiko an einer seelischen Störungen zu erkranken ist bei Rauchern um 41 Prozent höher.

Die Gruppe wurde sechs Jahre lange beobachtet. In dieser Zeit erkrankten 190 Raucher an einer Depresseion. In der Summe ca. 40 Prozent mehr als bei Nichtrauchern.

Weitere Informationen auf Focus.

Sport hilft gegen Winterdepression

Wer Ausdauersport betreibt, kennt das: die euphorisierende Wirkung der Bewegung, das sog. Runners High. US-Forscher haben nun in einer Studie entdeckt, dass Sport auch gegen Depression hilft. Das Gehirn produziert dabei das natürliche Antidepressivum VGF. Dieser Zusammenhang konnte bei Nagetieren nachgewiesen werden. Wenn ähnliche Effekte durch sportliche Aktivität auch beim Menschen eintreten, dann wäre Sport als natürliches Antidepressivum beim Menschen einsetzbar.

Quelle: “Nature Medicine„ (DOI: 10.1038/nm1669)

Schlafstörungen – Pillen der Zukunft 1.Teil

Für Arzneimittelforschung werden weltweit jedes Jahr 64 Milliarden Euro ausgegeben. Die Entwicklungs eines Medikaments dauert ca. 10-15 Jahre. Trotzdem hält nicht jedes Medikament, was es verspricht. Allein in Deutschland arbeiten mehr als 15.000 Menschen in der Medizinforschung.

Aber woran wird geforscht? Diese kleine Serie zeigt auf, an welchen Medikamenten derzeit geforscht wird.

Mit der Pille in den Schlaf bei Schlafstörungen
Schon lange weiß man, dass sich der menschliche Körper vor allem in den REM-Phasen (Traumphasen) erholt. Bisherige Schlafmittel verkürzen die Schlafphase. Eine Substanz, die sich Orexin-RA-1 nennt, verlängert die REM-Phasen und schafft so einen erholsamen Schlaf. An Versuchstieren stellte man fest, dass sie in den kommenden Tagen bei „Intelligenztests“ besser abschnitten als die Vergleichsgruppe.

Millionen von Menschen plagen sich derzeit mit Schlafstörungen. Aber es gibt kein optimales Mittel gegen Schlafstörungen. Viele Medikamente machen auf Dauer abhängig. Das ist bei Oxerin wohl nicht der Fall. Das Medikament könnte in etwa 5 Jahren auf den Markt kommen und wird von der Schweizer Firma Actelion entwickelt.

Strom gegen Schnarchen

Amerikansiche Wissenschaftler haben ein Verfahren entwickelt, um Schnarchgeräusche zu unterdrücken. Über eine winzige Drahtspule im Gaumen des Patienten, können Stromimpulse gesendet werden. Die Stromimpulse führen dazu, dass sich die Muskeln am Gaumen anspannen. Das geräuschvolle Flattern (Schnarchen) hört dadurch auf. Die Intesität der Stromimpulse wird individuell festgelegt.

Das Prinzip ist simpel. Schnarchgeräusche werden über ein Mikrofon wahrgenommen und an das Kopfkissen übertragen. Dort befindet sich eine Drahtspule, die kabellos Impulse an die Drahtspule im Gaumen sendet. Die Muskeln des Gaumens werden ansgespannt, das Schnarchen hört auf.

Neurofeedback – Therapie bei Kindern mit ADHS ADS

Was ist ADS /ADHS?
ADS ist die Abkürzung für Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom. ADHS ist die Abkürzung für Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssyndrom. Diese Erkrankung wird zu den psychiatrischen Erkrankungen gerechnet. Am häufigsten fallen Kinder auf, die in der Schule schlechte Leistungen bringen oder sich ständig bewegen müssen (Zappelphilipp). ADS / ADHS ist auch als Hyperkinetisches Syndrom bekannt.

Zur Therapie von ADS / ADHS wird derzeit sehr häufig Ritalin (Methylphenidat) eingesetzt. Ritalin gehört zur Gruppe der Amphetamine. Amphetamine erzeugen bei den meisten Menschen Konzentrationssteigerung, Wachheit, Euphorie und verbessern die körperliche Leistungsfähigkeit. Bei ADS / ADHS Patienten ist das nicht der Fall. Dort wirkt Ritalin genau entgegengesetzt. Bei Kindern mit ADS / ADHS wirkt Ritalin eher beruhigend und organisierend. Schwierig ist, dass es kaum Studien über langfristige Nebenwirkungen von Ritalin gibt. Deshalb stehen Eltern von ADS / ADHS erkrankten Kindern immer vor einer schwierigen Entscheidung.

Eine neue Therapie wird derzeit erprobt. Das Neurofeedback. Unter Neurofeedback ist ein Verfahren, bei dem es darum geht, seine eigenen EEG-Signale bewusst zu verändern. Der Patient sieht auf dem Monitor seine EEG-Signale. In der Mitte befindet sich ein beweglicher Ball. Diesen Ball kann das Kind ganz bewusst steuern. Oben und unten sind Tore, in die der Ball rein muss. Wenn ein Tor leuchtet, ist die Aufgabe, den Ball auch da rein zu kriegen. Das funktioniert mit den eigenen Gedanken. Denkt es an was aufregendes, wandert der Ball nach oben. Denkt es an was langweiliges, wandert der Ball nach unten. Am Anfang fällt es den meisten Kindern schwer, den Ball nach unten zu kriegen (also sich zu beruhigen). Was bei ADS / ADHS Patienten nicht verwunderlich ist.

Das Neurofeedback wurde bei Kindern von acht bis zwölf Jahren getestet, drei Monate lang. Die Ergebnisse war erstaunlich gut. Die Wirkung schien längerfristig nachzuwirken. Es soll weitere Studien geben, die belegen, dass das Neurofeedback Verfahren auch wirklich wirksam ist. Eine echte Alternative zu Ritalin. Diese Studie wurde von Professor Niels Birbaumer initiiert.

Interessante Quellen zu diesem Artikel:
Professor Niels Birbaumer – Initiator der Neurofeedback Studie
Universität Tübingen – Institute of Medical Psychology and Behavioral Neurobiology
Workshop zur Behandlung von ADS / ADHS Patienten mit dem Neurofeedback Verfahren